Leichen Pflastern Seinen Weg

Il grande silenzio
Sergio Corbucci, IT, 1968
105 min., OmdU
Til Midnight Movie
Berühmt berüchtigt für sein radikales Ende, bietet der Film noch so viel mehr als nur das. Klaus Kinski als - na eh klar - brillanter Bösewicht, die in Südtirol eingefangene und mit Schnee (und Blut) bedeckte Landschaft und der bei grausamer Kälte herzerwärmende Score von Ennio Morricone, der den stellenweise unangenehmen Film zum wahren Vergnügen macht.
Dieser und andere Streifen des provokanten Regisseurs sind aus der Filmgeschichte nicht mehr weg zu denken. Quentin Tarantino hat Corbucci nicht nur ein Mal ein Denkmal gesetzt. Am aller deutlichsten natürlich mit DJANGO UNCHAINED, wo sich nicht nur der Titel auf Corbuccis Kult-Western bezieht. Beim Schauen von LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG wird man zwangsläufig immer wieder an Szenen aus THE HATEFUL EIGHT erinnert - oder eben umgekehrt. Und in Tarantinos neuestem Streich ONCE UPON A TIME IN… HOLLYWOOD wird sein italienischer, 1990 verstorbener Regiekollege sogar namentlich erwähnt. (Julian Stockinger)

„Schon die Kulisse von Corbuccis Western ist ungewöhnlich. Statt heißem Wüstensand gibt es massig Schnee. Ein kleiner, feiner Ort namens Snow Hill bildet die Kulisse, so eingeschneit, dass man kaum dort hin gelangen kann. Der Regisseur nutzt dieses Setting, um eine hervorragende Atmosphäre zu schaffen, verstärkt durch die starken Bilder seines Kameramanns Silvano Ippoliti“ (Björn Becher | filmstarts.de)