PARIS, TEXAS

Wim Wenders, FR, DE, 1984
147 min., OmdU
Unweit von Paris, Texas - einem fast menschenleeren Landstreifen in der texanischen Wüste, der mit der französischen Hauptstadt allenfalls den Namen gemein hat - bricht ein Mann vor Erschöpfung zusammen. Er wird sogleich in ein Krankenhaus eingeliefert. Doch der ihn behandelnde Arzt, Doktor Ulmer, muss bald feststellen, dass dem Unbekannten jede Erinnerung an seine Identität fehlt und er zusätzlich an Sprachverlust leidet.
Vier Jahre nach seinem Verschwinden taucht der tot geglaubte Travis in einer Steinwüste nahe der mexikanischen Grenze auf. Ein Arzt benachrichtigt seinen Bruder Walt, der den erinnerungslosen Mann in seinem noblen Haus in L.A. aufnimmt. Bei Walt trifft Travis auch auf seinen siebenjährigen Sohn Hunter, der seit der Trennung seiner Eltern bei seinem Onkel lebt. Zögerlich kehren Travis’ Erinnerungen zurück und auch sein zurückhaltender Sohn fasst langsam Vertrauen. Gemeinsam mit Hunter begibt sich Travis auf die Suche nach seiner verschollenen Frau Jane: Der Beginn einer abenteuerlichen Odyssee durch den kargen Südwesten Amerikas.

PARIS, TEXAS war der bis dahin größte Erfolg von Wim Wenders: Ausgezeichnet mit der "Goldenen Palme" von Cannes, nach dem Drehbuch des gefeierten Autors Sam Shepard und mit Harry Dean Stanton und Nastassja Kinski hervorragend besetzt. Der Soundtrack von Ry Cooder passt ideal in die sonnengebleichten Landschaften und melancholischen Untertöne. Ein ungewöhnliches Roadmovie, das man immer wieder neu entdecken möchte, von so viel Schönheit und Dichte der Bilder, so viel Treffsicherheit, dass es einem des Öfteren den Atem verschlägt.