ANDREA LÄSST SICH SCHEIDEN
Niederösterreich, der Wilde Westen im Osten. Endlose Rübenfelder, ein weiter Horizont und ein
ewiger Wind. Kein Platz, um sich zu verstecken. Eine Gegend, in der sich Menschen nicht gut davonlaufen können. Hier trinken
die Männer beim Feiern im Wirtshaus gerne einmal auch zwölf Bier – wenn die Frauen fahren – und sind die Kreisverkehre mit
lokalen Kunstwerken ausgestaltet. Bei der Verkehrskontrolle kennt Polizistin Andrea jeden Geschwindigkeitssünder persönlich.
Das ist nicht immer angenehm. Kein Wunder, dass es sie in die Landeshauptstadt St. Pölten zieht, wo ein Neuanfang als
Kriminalbeamtin winkt. Der Abschied ist längst beschlossene Sache – auch deswegen, weil die Scheidung von ihrem Andi ansteht.
Er selbst will das noch nicht so recht akzeptieren und sucht Trost im Schnaps.
Als
Andrea ihren Noch-Ehemann eines Nachts mit dem Auto erfasst, begeht sie im Schock Fahrerflucht. Doch dann erlebt sie mit Erstaunen,
wie jemand anderer ihre Schuld bereitwillig auf sich nimmt: Franz, ein Religionslehrer und trockener Alkoholiker, hält sich
für den Täter und wird auch von allen anderen im Dorf dafür gehalten. Während Franz wieder zu trinken beginnt und zielsicher
seinem Untergang entgegen taumelt, bemüht Andrea sich, ihre Spuren zu verwischen. Das ist der Beginn einer weiblichen Emanzipationsgeschichte.
Und der einzige Mann, der dabei hilfreich sein kann, ist naturgemäß ein vollkommen hilfloser.
Josef Hader und einem großartigen Cast ist ein Film gelungen mit vielen Zwischentönen, die miteinander eine große Resonanz entwickeln. Der Humor übertönt nie die Melancholie. Das Absurde und Lustige findet in der Tragik statt. Der lokale Tonfall sitzt gut, die Enge der Provinz ist mit Händen greifbar: Ein verwunschenes Land, in dem keine böseren Menschen wohnen als anderswo. Nur eine dickere Haut haben sie sich hier wachsen lassen gegen den Wind und gegen mögliche Verletzungen, und jetzt verletzten sie andere, die sich wieder eine dicke Haut wachsen lassen müssen. Hier wird sich so schnell nichts ändern. Wem das nicht passt, der muss fort gehen.
Josef Hader und einem großartigen Cast ist ein Film gelungen mit vielen Zwischentönen, die miteinander eine große Resonanz entwickeln. Der Humor übertönt nie die Melancholie. Das Absurde und Lustige findet in der Tragik statt. Der lokale Tonfall sitzt gut, die Enge der Provinz ist mit Händen greifbar: Ein verwunschenes Land, in dem keine böseren Menschen wohnen als anderswo. Nur eine dickere Haut haben sie sich hier wachsen lassen gegen den Wind und gegen mögliche Verletzungen, und jetzt verletzten sie andere, die sich wieder eine dicke Haut wachsen lassen müssen. Hier wird sich so schnell nichts ändern. Wem das nicht passt, der muss fort gehen.