Vom Gießen des Zitronenbaums
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EUER TOP KINO!
Als unbeschwerter Flaneur läuft Regisseur Elia Suleiman los und erlebt eine Irrfahrt
in die absurden Abgründe unserer Zeit. Kaum jemals hat sich die Erschütterung eines Beobachters so leichtfüßig in einer Komödie
der Irrungen Ausdruck verschafft. Mit viel Lust an der Komik, die im Widerspruch liegt, gelingen in VOM GIESSEN DES ZITRONENBAUMS
grandiose Sketche, die sich zum schrecklich schönen Panorama einer nahenden Apokalypse zusammenfügen.
Der Künstler Elia kommt aus Nazareth und muss sich über Land und Leute doch sehr wundern. Schon der eigene
Garten und seine Zitronenbäume sind vor den Begehrlichkeiten der Nachbarn nicht sicher. Bald bricht Elia auf, um anderswo
heimisch zu werden und die seltsame Einsamkeit des kopfschüttelnden Beobachters hinter sich zu lassen. Er geht in jene Länder,
wo die Frauen frei sind und die Kunst so schön tolerant, wo die Parks öffentlich sind und niemand nachbarliche Zitronen stiehlt.
Elia wird zum Kundschafter in den westlichsten Metropolen, Paris und New York. Auf seinen Streifzügen durch die Räume des
Urbanen gerät er zwischen aggressive Parkbesucher, ferngesteuerte Touristen, rollende Polizisten und bis an die Zähne bewaffnete
Spaziergänger. Erneut muss sich Elia wundern, doch aus dem Wundern wird bald ein nur zu bekanntes Befremden. Auch hier ist
die Welt aus den Fugen geraten, haust ein Schrecken in den Begegnungen. Immer kleiner wird die Mimik dessen, der als Heimatsuchender
ankam und zur Teilnahmslosigkeit verurteilt ist. Und immer größer wird das Ausmaß des Absurden, das zu unserer Normalität
geworden ist. Bleibt am Ende nur die Freundschaft mit einem kleinen, frechen Vogel? Elia kehrt zu seinem Garten in Nazareth
zurück und muss sich abermals wundern: über einen liebevoll gepflegten und gedeihenden Zitronenbaum.
"Eine existentielle Geschichte von beeindruckender Anmut, die Leichtigkeit und Tiefe, absurden Humor und Melancholie verbindet." (Le Journal de Dimanche)
"Eine existentielle Geschichte von beeindruckender Anmut, die Leichtigkeit und Tiefe, absurden Humor und Melancholie verbindet." (Le Journal de Dimanche)