THE RIDER

Chloé Zhao, US, 2017
104 min., OmU (englisch)
Spielfilm
Was wie ein Pferdeliebhaber-Film klingt, offenbart sich schnell als Parabel auf eine verhinderte Künstlerexistenz. Brady Blackburn, ein überaus talentierter Cowboy und Rodeo-Reiter, steht archetypisch für all jene Frauen und Männer, die ihr ganzes Streben einer Sache widmen, die sie nicht ausüben dürfen oder können – und daran fast zugrunde gehen, wenn ihnen der künstlerische Ausdruck versagt bleibt.
Brady muss sich nach einem schweren Unfall, bei dem er sich am Kopf verletzt, damit arrangieren, dass er wohl nie wieder reiten können wird. Nicht nur ist Brady damit von einem Tag auf den anderen arbeitslos. Als direkter Nachkomme der Lakota-Sioux hat er auch eine ganz besondere Verbindung zu Pferden und definiert sich selbst fast ausschließlich über seine Arbeit mit den Reittieren. In seiner Kultur ist ein Mann, der nichts reiten kann, kein echter Mann und so hat auch sein Vater für seinen beeinträchtigten Sohn nur wenig Mitleid übrig, zudem gibt es im Pine Ridge Reservat ansonsten nur wenig zu tun. Und so sehnt sich Brady weiterhin nach dem Reiten, obwohl sein Körper sich dagegen sträubt und ihm sein bester Freund Lane, der seit einem Rodeo-Unfall sogar im Rollstuhl sitzt, als mahnendes Beispiel dient...

Auszeichnungen:
Internationale Filmfestspiele von Cannes 2017: Art Cinema Award
Athens International Film Festival 2017: Bester Film
Deauville Film Festival 2017: Grand Special Prize
Hamburg Film Festival 2017: Bester Film
Reykjavik International Film Festival 2017: Bester Film
Werner-Herzog-Filmpreis 2017 (Chloé Zhao)
Valladolid International Film Festival 2017: Bester Film, Nachwuchsregie (Chloé Zhao) und Darsteller (Brady Jandreau)
Istanbul International Film Festival 2018: FIPRESCI-Preis
Newcastle International Film Festival 2018: Beste Regie (Chloé Zhao)
Palm Springs International Film Festival 2018: „Directors to Watch“ (Chloé Zhao)
Sarasota Film Festival 2018: Terry Porter Visionary Award (Chloé Zhao)