KONTINENTAL '25
Kontinental '25
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Cluj, Transsilvanien. Nachdem er aus seinem Unterschlupf im Keller eines Hauses vertrieben wurde,
begeht ein obdachloser Mann Selbstmord. Orsolya, die Gerichtsvollzieherin, die die Räumung vollstreckt hat, unternimmt in
der Folge verschiedene Versuche, ihr Gewissen zu beruhigen.
In einer Mischung aus Drama und
Komödie seziert der Film messerscharf Themen wie Wohnungsnot, postsozialistische Wirtschaft, Nationalismus und die Macht der
Sprache zur Aufrechterhaltung des sozialen Status. Der Film ist wie sein Titel eine Hommage an Rossellinis Europa ’51, was
sich nicht zuletzt auch in der Bescheidenheit der Produktionsmittel zeigt. Doch während bei Rossellini die moralische Krise
einer Frau in eine sinnvolle Tätigkeit mündet, findet die Protagonistin in Kontinental ’25 in ihrem Dilemma niemanden, der
sie versteht, und sucht immer verzweifelter nach Rückversicherung und Bestätigung von außen. Es wäre leicht, Orsolyas Verhalten
zu verurteilen, würde ihr moralischer Relativismus nicht so treffend ein Übel widerspiegeln, das typisch für unsere Zeit ist
und vor dem nur wenige von uns gefeit sind.






