BALLADE VON DER WEISSEN KUH

Ghasideyeh gave sefid
Maryam Moghaddam, Behtash Sanaeeha, IR, FR, 2020
105 min., OmdU
Der Berlinale-Wettbewerbsfilm erzählt eindringlich und in meisterlichen Bildkompositionen von den Folgen eines fatalen Fehlurteils in einem Land, das an der Todesstrafe festhält. Mit Intensivität und starkem Spiel beeindruckt Co-Regisseurin Maryam Moghaddam als Mina, die mutig ihren Weg geht und die Frage nach moralischer Schuld aufwirft. Großes iranisches Kino, das tief berührt.
Ihrer kleinen Tochter erzählt Mina, dass der Papa weit weg wäre. In Wirklichkeit wurde er hingerichtet. Ein Jahr nach seinem Tod erfährt Mina, dass ihr Mann unschuldig war. Zwar entschuldigen sich die Behörden für den Irrtum und bieten eine finanzielle Entschädigung an, doch das ist Mina nicht genug. Sie fordert mehr als nur materielle Wiedergutmachung und will die Verantwortlichen zur Rede stellen. Allein versucht sie den Alltag zu meistern und sich mit der Arbeit in der Milchfabrik über Wasser zu halten. Eines Tages klopft ein Fremder namens Reza an ihre Tür, der sich als Freund ihres Mannes vorstellt und eine offene Schuld begleichen möchte. Mina ist zunächst zögerlich, lässt Reza aber immer mehr in ihr Leben – nicht ahnend, welches Geheimnis sie miteinander verbindet.