THE PAINTED BIRD
Die fantastisch besetzte Romanverfilmung „The Painted Bird“ ist mit großer Wahrscheinlichkeit
der verstörendste Kinofilm des Jahres 2021 und steht in lautstarkem Dialog zum sowjetischen Antikriegs-Meisterwerk KOMM UND
SIEH.
Osteuropa im Zweiten Weltkrieg. Ein jüdischer Junge, dessen Großmutter stirbt
und der fortan auf sich alleine gestellt ist, kämpft sich durch diese unmenschliche Zeit. Er trifft dabei vor allem auf Leute,
die weder ihm, noch irgendjemandem gut gesonnen sind. Trotzdem ist er auf die erwachsenen Menschen angewiesen, weil sie ihm
ein Dach über dem Kopf und ab und an auch eine warme Mahlzeit bieten können. Der Preis, den er dafür zahlen muss, ist horrend
und die vermeintlich Schutzbietenden werden von Mal zu Mal sadistischer. Das Kind, dessen soziale Struktur mit einem Mal weggebrochen
ist, findet keinen Anschluss mehr an eine Welt, in der jeder und jede nur auf die eigenen, zuweilen abartigen Bedürfnisse
fokussiert ist.
„The Painted Bird“ ist eine Zumutung. Doch die Hoffnungslosigkeit, die sich nach bereits wenigen Szenen breitmacht, führt nie zu einer Gleichgültigkeit während des Filmerlebnisses. Zu stark sind die Schläge, die uns Regisseur Marhoul verpasst und zu schön sind die auf analogem Filmmaterial eingefangenen Bilder, die der Handlung den nötigen Kontrast bieten. (Julian Stockinger)
„The Painted Bird“ ist eine Zumutung. Doch die Hoffnungslosigkeit, die sich nach bereits wenigen Szenen breitmacht, führt nie zu einer Gleichgültigkeit während des Filmerlebnisses. Zu stark sind die Schläge, die uns Regisseur Marhoul verpasst und zu schön sind die auf analogem Filmmaterial eingefangenen Bilder, die der Handlung den nötigen Kontrast bieten. (Julian Stockinger)