EIN BISSCHEN BLEIBEN WIR NOCH

Arash T. Riahi, AT, 2020
115 min., dt. OV
Drama
Die tschetschenischen Flüchtlingskinder Oskar und Lilli leben seit sechs Jahren in Österreich, aber sie haben noch immer kein dauerhaftes Bleiberecht. Als die Familie abgeschoben werden soll, unternimmt ihre psychisch labile Mutter einen Selbstmordversuch. Der versuchte Suizid bewirkt zwar einen Aufschub der Abschiebung, aber Oskar und Lilli werden von ihrer Mutter getrennt und vorerst bei verschiedenen Pflegeeltern untergebracht. Heimlich halten die Geschwister Kontakt zueinander und hoffen, sich und ihre Mutter bald wieder zu treffen. Mit der unbändigen Kraft ihrer Liebe zueinander versuchen sie, jede bürokratische Hürde mit Leidenschaft und Phantasie zu überwinden.
Regisseur Arash T. Riahi zeigt ein dieser Tage gleichsam archetypisches Schicksal und das über weite Strecken abseits des Pathos und in seiner alltäglichen Einfachheit. Wie bei jedem Menschen hat aber auch gerade diese viele Facetten. Auf einen Beginn abseits jeder Leichtigkeit weicht die Erzählung sukzessive einem Fluss, nach dem Paukenschlag kommt der Alltag. Sind Oskar und Lilli anfangs zwei todernste Kinder, die vom steten Damoklesschwert der Abschiebung gezeichnet sind, tauen die beiden trotz aller Schwierigkeiten im Laufe des Films auf.

So ist EIN BISSCHEN BLEIBEN WIR NOCH eine Odyssee zweier junger Seelen, die bei allem Realismus auch eine Metapher für das Grundgefühl ist, nicht ankommen zu können, fremd gehalten zu werden. Riahi und sein Kameramann schaffen dafür poetische Bilder, die oftmals auf dem Kopf stehen - wie die Welt von Oskar und Lilli, die aus den Fugen geraten ist.


Bitte um Reservierung und Abholung mindestens 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Die Sitzplatzvergabe findet bei der Ticketabholung statt. Beim Ticketkauf und Betreten des Saals sowie während der gesamten Vorstellung ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen.